Da Tai Chi ursprünglich als Kampfkunst entwickelt wurde, ist die Antwort ganz klar: ja. Es bedarf allerdings ein paar Jahre Praxis (je nachdem wie häufig und intensiv man übt) um dahin zu gelangen. Die Verbesserung der grundlegenden Fähigkeiten wie Fitness, Konzentration, Schnelligkeit, usw., die ja bereits mittelfristig einsetzt, und ein paar kleine Tricks erweitern schon die Möglichkeiten in einer Auseinandersetzung. Trotzdem ist hier meiner Meinung nach die Vermeidungsstrategie immer noch die Beste.
Die Tauglichkeit einer Bewegung bzw. Körperhaltung für den Kampf gibt ihr eine Bedeutung, die leichter nachvollziehbar ist als physiologische und medizinische Erklärungen. D.h. die Frage: Warum soll ich all diese Bewegungen genau so ausführen und nicht anders ? kann eindeutig und sinnfällig beantwortet werden. Denn das ist das eigentlich geniale am Tai Chi (gutes traditionelles) das nämlich eine für die Anwendung (im Kampf) optimale Bewegung gleichzeitig wohltuende Wirkung für Körper und Geist entfaltet. D.h. man übt die Kampfanwendung und trainiert dabei die Gesundheit.
Die Anwendbarkeit für die Selbstverteidigung motiviert die Menschen zu exaktem Lernen und ausdauerndem Üben,
mehr jedenfalls als Hinweise auf gesundheitliche Vorteile.
Zusätzlich eröffnet sich ein Feld für Partnerübungen (Anwendungen, Pushing Hands, usw.) Dabei geht es ums Verlieren – Gewinnen, um Vertrauen, Kooperation, usw. Und dies alles in einem auch für ältere Menschen moderaten Tempo und mit minimalem Kraftaufwand. Die Verminderung des Kraftaufwands und der Muskelanspannung ist ja gerade auch ein Ziel des Übens.